
Erneute Verhandlungen zur Waffenruhe im Gazastreifen
Hamas-Vertreter Taher al-Nono hat erklärt, dass beide Konfliktparteien keine Vorbedingungen für die Wiederaufnahme von Verhandlungen stellen. Die israelische Regierung bestätigte ebenfalls, dass neue Verhandlungen stattfinden sollen. Verteidigungsminister Israel Katz berichtete, dass die Hamas ihre Teilnahme an den Gesprächen über ein Geiselabkommen angekündigt hat. Dies geschah im Kontext der laufenden israelischen Militäroperation „Gideon’s Chariots“ im Gazastreifen, die mit großer Intensität durchgeführt wird. In einer Mitteilung hieß es, dass die Hamas-Delegation in Doha die Rückkehr zu den Verhandlungen bekannt gegeben habe.
Ein Team israelischer Unterhändler war bereits zu Beginn der Woche in Doha eingetroffen, um an den von den USA, Ägypten und Katar vermittelten indirekten Gesprächen teilzunehmen. Diese Gespräche waren in den vergangenen Monaten ins Stocken geraten, und es bestehen weiterhin zahlreiche Streitpunkte zwischen den Konfliktparteien. Die Ankündigung zur Wiederaufnahme der Verhandlungen fiel zeitlich mit dem Beginn einer großangelegten Offensive der israelischen Streitkräfte, die als Teil der Erreichung ihrer Kriegsziele, einschließlich der Freilassung von Geiseln und der Bekämpfung der Hamas, betrachtet wird.
Militärische Offensive und humanitäre Lage
Die israelische Offensive in Gaza zielt darauf ab, weitere Geiseln zu befreien, die während des Massakers der Hamas am 7. Oktober 2023 verschleppt wurden. Berichten zufolge kam es im Gazastreifen zu heftigen Explosionen, insbesondere im Norden des Gebiets. Die israelische Armee hat Artillerieangriffe durchgeführt, die auch Wohngebäude getroffen haben. Laut Angaben der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörden sind bei den Angriffen innerhalb von 24 Stunden über 150 Menschen ums Leben gekommen. Darüber hinaus wurden in den letzten Tagen Dutzende Tote bei Luftangriffen gemeldet.
Die Zahl der Toten ist in den letzten Tagen stark gestiegen, insbesondere nach schwerwiegenden Luftangriffen, die der Offensive vorausgingen. Allein von Donnerstag auf Freitag wurden laut den Gesundheitsbehörden im Gazastreifen rund 300 Menschen getötet. Die humanitäre Lage im Gazastreifen wird als katastrophal beschrieben, mit vielen Opfern, die unter den Trümmern begraben sind. Die Berichterstattung über die Situation gestaltet sich schwierig, da unabhängige Überprüfungen der Angaben kaum möglich sind.
Die israelische Führung hat den Beginn der Offensive anscheinend in Abstimmung mit dem Ende der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump geplant. Dieser hatte am Freitag seinen mehrtägigen Besuch in der Golfregion abgeschlossen und sich auf den Rückweg in die USA gemacht, nachdem er zuvor die ernsten humanitären Bedingungen im Gazastreifen angesprochen hatte. Trump bezeichnete die Lage als „sehr ernst“ und betonte die Notwendigkeit, den Menschen zu helfen.
Internationale Reaktionen und zukünftige Entwicklungen
Nach Trumps Besuch äußerte sich das iranische geistliche Oberhaupt Ajatollah Ali Chamenei kritisch zur US-Außenpolitik. Er warf der US-Regierung vor, das Massaker in Gaza zu unterstützen, und erklärte, dass Israel „ausgerottet werden muss“. Parallel dazu berichtete NBC News, dass die US-Regierung an einem Plan zur dauerhaften Umsiedlung von bis zu einer Million Menschen aus dem Gazastreifen nach Libyen arbeite. Dies geschieht im Austausch für die Freigabe eingefrorener Milliarden-Dollar-Beträge.
Die humanitäre Krise im Gazastreifen könnte sich durch die neue Offensive weiter verschärfen. Israel hat seit Anfang März keine Hilfslieferungen mehr ins Gebiet zugelassen und wirft der Hamas vor, Hilf
Quelle: https://orf.at/stories/3393918/

