Kroatien: Politische Wende in der Adria-Metropole Split
In Kroatien sind am gestrigen Sonntag die Stichwahlen der zweiten Runde der Lokalwahlen abgeschlossen worden. Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Sieger der ersten Wahlrunde in den wichtigsten Städten des Landes, darunter die Hauptstadt Zagreb und die Hafenstadt Rijeka, ihre Positionen behaupten konnten. Besonders bemerkenswert ist der Sieg der Regierungspartei HDZ in Split, der zweitgrößten Stadt Kroatiens, wo ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen stattfand.
Wichtige Siege für die HDZ
In Split setzte sich der Kandidat der HDZ, Tomislav Suta, gegen den liberalen Amtsinhaber Ivica Puljak durch. Dieser Sieg markiert die Rückkehr der HDZ nach vier Jahren in die Stadtregierung von Split. Politische Analysten werten diesen Erfolg als bedeutenden Schritt für die Regierungspartei, die damit ihre Stellung in einer der größten Städte Kroatiens festigen konnte. Ivica Puljak, der auch Vorsitzender der oppositionellen liberalen Partei Centar ist, gab am Wahlabend bekannt, dass er sich aus der Politik zurückziehen werde. Dies könnte weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft der Stadt und des Landes haben.
Erwartete Wiederwahl in Zagreb
In Zagreb, der Hauptstadt Kroatiens, wurde der links-grüne Amtsinhaber Tomislav Tomasevic wie erwartet wiedergewählt. Er gewann die Stichwahl gegen seine Gegenkandidatin Marija Selak Raspudic, eine unabhängige Konservative, mit 57,6 zu 42,4 Prozent. Tomasevic, der für seine progressiven Ansätze und Reformen bekannt ist, kann somit seine Politik in der Hauptstadt fortführen. Diese Wahlbeteiligung spiegelt das Vertrauen der Wähler in seine Führung wider und zeigt, dass die Bürger mit den bisherigen Entwicklungen in der Stadt zufrieden sind.
Erdrutschsieg in Rijeka
In Rijeka hingegen gab es einen klaren Erdrutschsieg für die unabhängige Kandidatin Iva Rincic. Sie erzielte fast 65 Prozent der Stimmen, während der amtierende Bürgermeister Marko Filipovic lediglich 35 Prozent erhielt. Rincic, die von mehreren kleineren liberalen Parteien unterstützt wurde, hatte bereits die erste Wahlrunde mit einem deutlichen Vorsprung für sich entschieden und ging als Favoritin in die Stichwahl. Mit ihrem Sieg wird Rijeka nach mehr als 50 Jahren wieder von einer Frau regiert, was als historischer Moment für die Stadt gilt. Darüber hinaus markiert der Sieg von Rincic das Ende einer 30-jährigen Ära der Sozialdemokraten in Rijeka, was die politische Dynamik in der Region erheblich verändern könnte.
Quelle: https://orf.at/stories/3395537/
