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Swiss reduziert Sommerflugangebot um 1.400 Flüge aufgrund von Personalmangel

Die Schweizer Fluggesellschaft Swiss, eine Tochtergesellschaft der Lufthansa, sieht sich gezwungen, im kommenden Sommer 1.400 Flüge aus ihrem Programm zu streichen. Diese Maßnahme ist eine direkte Reaktion auf einen akuten Mangel an Pilotinnen und Piloten, der durch eine Kombination verschiedener unerwarteter Entwicklungen und eine überoptimistische Einsatzplanung verursacht wurde. Laut einer Sprecherin der Swiss wurden diese Informationen heute von der Nachrichtenagentur AWP bestätigt, nachdem sie zuvor vom Fachmagazin „Aerotelegraph“ veröffentlicht wurden.

Details zu den Flugstreichungen

Die Streichungen betreffen sowohl Langstreckenflüge als auch zahlreiche Verbindungen im Kurz- und Mittelstreckennetz. Besonders auffällig ist die Halbierung des Angebots auf der Langstrecke nach Chicago in den Monaten September und Oktober. Insgesamt macht das Streichungsvolumen 1,5 Prozent des gesamten Flugplans für den Zeitraum von April bis Oktober aus. Diese Reduzierung stellt einen erheblichen Einschnitt für die Fluggesellschaft dar, deren Angebot in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen ist.

Der Mangel an Cockpitpersonal ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Eine ungewöhnlich hohe Anzahl an Langzeitabwesenheiten, beispielsweise durch Schwangerschaften und Unfälle, hat die Situation verschärft. Darüber hinaus bindet die laufende Umschulung von Crews auf den neuen Airbus A350 wertvolle Kapazitäten, was die Personalengpässe weiter verstärkt. In Anbetracht dieser Umstände ist die Fluggesellschaft gezwungen, ihre Kapazitäten neu zu planen und die verfügbaren Ressourcen effizienter zu nutzen.

Maßnahmen zur Personalgewinnung

Um die akuten Engpässe im Cockpitpersonal zu bewältigen, hat Swiss bereits erste Maßnahmen ergriffen. Einige erfahrene Pilotinnen und Piloten haben sich entschieden, ihren Ruhestand vorübergehend zu verschieben, während Teilzeitkräfte ihre Arbeitsstunden aufstocken, um die kurzzeitigen Engpässe zu überbrücken. Diese kurzfristigen Lösungen sollen helfen, den Betrieb während der Sommermonate aufrechtzuerhalten.

Langfristig plant die Swiss jedoch, ihre Ausbildungskapazitäten für Cockpitpersonal auszubauen. Die Fluggesellschaft strebt an, jährlich bis zu 110 neue Pilotinnen und Piloten auszubilden, um den steigenden Bedarf an qualifiziertem Personal nachhaltig zu decken. Darüber hinaus hat ein neuer Gesamtarbeitsvertrag, der verbesserte Arbeitszeitregeln beinhaltet, zur Erhöhung des Personalbedarfs um rund 70 Vollzeitstellen geführt, was die Notwendigkeit einer strategischen Personalplanung unterstreicht.

Quelle: https://orf.at/stories/3393823/

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