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Trump warnt vor „Genozid“ an weißen Farmern in Südafrika

Die erste Gruppe weißer Südafrikaner und Südafrikanerinnen, die von der US-Regierung Flüchtlingsstatus erlangt hat, ist kürzlich in Washington, D.C., angekommen. Die Ankunft erfolgt im Rahmen eines umstrittenen Programms, das während der Amtszeit von Präsident Donald Trump ins Leben gerufen wurde. Von Washington aus werden die etwa 50 neu angekommenen Personen in verschiedene US-Staaten weiterreisen, um sich dort niederzulassen. Diese Entwicklung wurde von mehreren US-Medien, darunter der „New York Times“ und der „Washington Post“, bestätigt.

Die Gruppe bestand aus Männern, Frauen und Kindern, die am Abend zuvor vom Flughafen Johannesburg in Südafrika abflogen. Präsident Trump hatte kurz vor ihrer Ankunft in den USA auf einen angeblichen „Genozid“ an weißen Bauern in Südafrika hingewiesen und kritisierte die Medien dafür, seiner Meinung nach über die Gewalt zu schweigen. Diese Rhetorik ist Teil einer breiteren Erzählung, die in rechtsextremen Kreisen verbreitet wird und die sich auf die vermeintliche Bedrohung weißer Personen in Südafrika konzentriert.

Wissenschaftliche Einschätzungen und Kritik

Fachleute und Wissenschaftler haben Trumps Darstellung stark in Frage gestellt. Sie argumentieren, dass die Behauptung eines „weißen Genozids“ in Südafrika eine Verzerrung der Realität darstellt. Zwar ist Gewaltkriminalität in Südafrika ein ernstes Problem, jedoch betrifft sie nicht ausschließlich weiße Landwirte, sondern zieht sich quer durch alle Bevölkerungsgruppen des Landes. Die südafrikanische Medienwissenschaftlerin Nicky Falkof weist darauf hin, dass der Mythos vom „weißen Genozid“ gezielt Ängste innerhalb der weißen Bevölkerung anspricht, die befürchten, benachteiligt oder verdrängt zu werden. Dies führe dazu, dass weiße Südafrikaner als besonders bedrohte Opfer dargestellt werden, was die Komplexität der sozialen und politischen Situation in Südafrika verkennt.

Im Februar 2018 hatte die US-Regierung angekündigt, weißen Südafrikanern Flüchtlingsstatus zu gewähren, mit dem Verweis auf rassistische Diskriminierung und Gewalt, die diese Gruppe angeblich erleide. Dieser Schritt steht im Widerspruch zu Trumps ansonsten restriktiver Flüchtlingspolitik, die sich gegen Menschen aus anderen Teilen der Welt richtet. Die Entscheidung, eine spezifische Gruppe von Flüchtlingen zu favorisieren, hat nicht nur in den USA, sondern auch international für Diskussionen und Kontroversen gesorgt.

Quelle: https://orf.at/stories/3393268/

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